Düngen
Den Rasengräsern werden durch Schnitt und Entfernung des Mähgutes permanent Nährstoffe entzogen,die ausreichend nachgedüngt werden müssen. Die Düngung sollte grundsätzlich auf eine Bodenuntersuchung, den Rasentyp und die Nutzung bedarfsgerecht abgestimmt sein. Mit den Hauert Langzeit-Rasendüngern sind in aller Regel 3 Düngungen pro Jahr ausreichend. Bei sehr intensiv genutzten Rasenflächen können bis zu 4 Düngungen nötig sein.
Besanden dient der Aufwertung der Ebenflächigkeit, vermagert den Oberboden, optimiert die Wasserdurchlässigkeit und fördert den Abbau von Rasenfilz. Besandet wird in der Hauptwachstumsphase von Mai bis September, am förderlichsten nach dem Vertikutieren oder Aerifizieren. Derweil wird gewaschener (ohne Feinanteile), kalkfreier Quarzsand der Körnung 0 – 2 Millimetern, – für schwere Untergründen bis 3 Millimetern, verwendet. Zum Besanden sind je nach Pflegemaßnahme und Bodenart 2 – 8 Liter Sand je m2 auszubringen und dann kreuz und quer einzuschleppen.
Walzen von Rasenflächen führt zu Oberflächenverdichtungen und verringert die Wasser- und Luftdurchlässigkeit der Tragschicht. Walzen von Rasensportflächen ist nur in Ausnahmefällen
sinnvoll, z. B.:
- Auf keinen Fall walzen um Unebenheiten auszugleichen
- Besanden oder das Einbringen eines Tragschichtgemisches, verbessert die Ebenflächigkeit dauerhaft
- Niemals bei Frost oder Nässe walzen
- Keine schweren Walzen verwenden. Maximalgewicht 120 kg/m Walzenbreite
- Zum Einebnen von Regenwurmhäufchen sollten Schleppnetze verwendet werden
Vertikutieren
Vertikutiert wird, um entstandenen Rasenfilz zu beseitigen der anhand abgestorbene Stengelteile, Blätter und Wurzeln entsteht. Rasenfilz bildet sich gesondert auf sandreichen Tragschichten, die eine geringe biologische Aktivität innehaben. Rasenfilz wirkt auf Wasser und Nährstoffe wie ein Schwamm. Er schmälert das Wurzelwachstum, vermindert die Scherfestigkeit des Rasens und gefördert das Auftreten von Pilzkrankheiten. Vertikutiert wird in der Zeit von Mai bis September, innerhalb warmem, wüchsigem Wetter. Vor dem Vertikutieren wird der Rasen auf 2 Zentimetern kurz gemäht. Beim Vertikutieren muss der Boden 2 - 3 Millimetern angeritzt werden. In diesem Zusammenhang soll die Filzschicht gefüllt durchschnitten werden. Das Vertikutiergut ist daraufhin abzukehren oder abzusaugen.
Hinweise: Bei zu trockenem Boden dringen die Vertikutiermesser nicht genug in den Boden ein. Hier empfiehlt sich ein kurzes Wässern vor dem Vertikutiergang. Spätestens ab einer Filzstärke von 5 Millimetern ist zu vertikutieren. Bei 10 Millimetern und mehr sind etliche Vertikutiergänge unabdingbar. Am Besten kreuz und quer vertikutieren. Achtung: Saure Düngung (schwefelsaures Ammoniak) fördert die Filzbildung.
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Aerifizieren (= Belüften)
beseitigt Verdichtungen an der Bodenoberfläche. Aerifizieren verbessert die Wasserdurchlässigkeit und den Lufthaushalt der Rasentragschicht.
Das Wurzelwachstum und die biologische Aktivität werden nachhaltig gefördert. Rasenfilz wird wirksam bekämpft. Anschließendes Besanden verstärkt diese Effekte.
Aerifiziert wird in der Wachstumszeit von Mai bis September mit einer Lochzahl von mindestens 250, besser 400 Löchern pro Quadratmeter. Am besten wird mit Hohlstachelgeräten gearbeitet, die 5 – 8 cm tief eindringen. Nach dem Aerifizieren sind die Bohrlöcher mit 4 – 6 l gewaschenem Quarzsand der Körnung 0 – 2 mm zu verfüllen. Falls es sich um schwere, bindige Böden handelt, sind die Aerifizierstöpsel vor dem Besanden abzukehren.
Bei abgemagerten, sandreichen DIN-Plätzen kann das Aerifiziergut nach dem Abtrocknen mit dem Schleppnetz zerrieben und auf der Grasnarbe verteilt werden.
Vorteile vom Aerifizieren :
- verbesserte Oberflächendrainage des Bodens (Wasseraufnahmefähigkeit)
- fördert den schnellen Anstieg der Bodentemperatur und somit das Wachstum der Rasengräser
- erhöht das Bodenporenvolumen
- verbesserter Gasaustausch (wachstumsfördernd)
- verbesserte Wasser- und Nährstoffversorgung der Gräser (Rasendünger steht den Rasengräsern schneller zur Verfügung)
- fördert den Abbau von Rasenfilz und organischem Material
- unterstützt die Ausbildung einer ebenmäßigen und belastbaren Oberfläche
- fördert das Wurzelwachstum und das gesunde mikrobielle Bodenleben